Ortsgruppe Region Frankenstein
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Nisthilfen für Wildbienen: darauf kommt es an

Wir haben euch auf der folgenden Seite einige Informationen zusammen gestellt. Bitte schaut euch dazu gerne den Link von Paul Westrich an: https://www.wildbienen.info/artenschutz/nisthilfen_02a.php

Am leichtesten und mit größtem Erfolg können wir solchen Arten eine Nistanlage bieten, die vorhandene Hohlräume verschiedenster Form und Größe besiedeln. Die einfachste Möglichkeit besteht darin, Stücke aus Bambusrohr anzubieten, das in Baumärkten oder beim Gartenbedarfs-Handel erhältlich ist. (Leider sind die Bambusstäbe manchmal durch und durch verholzt. Dann sind sie ungeeignet.) Dazu wird Bambusrohr mit einem Innendurchmesser von 3–9 mm jeweils hinter den Knoten (Verdickungen) so durchgesägt, daß das hintere Ende durch diesen Knoten einen natürlichen Abschluß hat, während das vordere Ende für den Nestbau zugänglich bleibt. (Ein Durchmesser von 2 mm wird nur von besonders kleinen Arten und nur selten genutzt.) Werden die Knoten ebenfalls abgesägt, dann muß das offene hintere Ende z.B. mit Watte verschlossen werden, damit der Gang völlig dunkel ist. Das Mark wird vom Eingang her mit Hilfe eines entsprechend langen Bohrers, dessen Bohrweite etwas geringer als die des Bambusröhrchens ist oder mit Hilfe eines stärkeren Drahtes oder mit Hilfe einer Flaschenbürste (5 mm) ausgeräumt. Ziel sollte sein, eine möglichst glatte Innenwandung zu schaffen. Vor allem für die Gehörnte Mauerbiene sind solche Hohlräume sehr attraktiv, vor allem, wenn sie mindestens (!) 10 cm tief sind. Die 10–20 cm langen Bambusstücke kann man einzeln in die viereckigen oder runden Löcher von Lochziegeln (Hohlziegeln), die es in jedem Baumarkt zu kaufen gibt, stecken. Leere Lochziegel haben keinerlei Nistplatzfunktion! Ebenso kann man sie als Bündel dicht gepackt in Resten von Kunststoff-Rohren (hinten offen oder mit Löchern versehen wegen der Luftzufuhr) oder Konservendosen regensicher unterbringen. Notfalls kann man die fest zusammengeschnürten Bündel auch ohne diesen Schutz an einer Wand, einem Pfosten oder an der Balkonbrüstung anbringen.

Allzu oft wird beim Bau von Steilwänden zur Förderung von Wildbienen (z. B. Weidenruten-Lehmwände) der Fehler gemacht, fetten Lehm oder Töpferton zu nehmen, der nach dem Trocknen viel zu hart wird und deshalb den grabenden Wildbienen nichts nützt. Werden dann Löcher hineingedrückt, können diese nur von Hohlraumbesiedlern genutzt werden, aber für diese Arten gibt es weitaus geeignetere Nisthilfen. Steht kein Lößlehm oder Lehm mit genügend hohem Sandgehalt zur Verfügung, dann sollte man lieber auf diese Art der Nisthilfe verzichten und andere Möglichkeiten nutzen.

Zur Not kann man auch Schilf- und Strohhalme oder (käufliche) Pappröhrchen verwenden. Die Rolle aus Schilfhalmen wurde auf folgende Weise gefertigt: Eine als Sichtschutz im Baumarkt erhältliche Schilfmatte wurde mit einer scharfen Rebschere auf Längen von ca. 30 cm gekürzt und die Teilstücke wurden aufgerollt. Besser, weil schärfer, ist die Verwendung einer elektrisch getriebenen Laubsäge (Dekupiersäge). Auf diese Weise erhält man schnell viele Röhrchen, die vorne nicht zerfasert sind. Einige Arten nehmen aber auch Schilfhalme an, die »nur« mit einer Rebschere geschnitten wurden und daher vorne etwas zerfasert sind. In der nachstehend abgebildeten Rolle und in dem käuflichen Nistkasten nisten Mauerbienen, Scherenbienen, Löcherbienen, Maskenbienen und diverse Grab- und Faltenwespen mit ihren Gegenspielern. Es besteht allerdings die Gefahr, daß Spechte während des Winters die relativ dünnen Stengelwände aufhacken und die Brut fressen. Für Gelbhals- oder Waldmäuse zugängliche Halme erleiden manchmal das gleiche Schicksal. Ein Schutzgitter (siehe weiter unten) kann die Nester in der kalten Jahreszeit schützen.

Käufliche Pappröhrchen mit einem Innendurchmesser von 6-9 mm werden meistens nur von der Gehörnten und der Rostroten Mauerbiene (Osmia cornuta, O. bicornis) genutzt. Sie müssen nach dem Schlüpfen der Mauerbienen ausgetauscht werden, da sie sich nicht reinigen lassen.

Nisthilfebau mit Kindern

Es ist Frühling! Überall summt es und die Wildbienen suchen einen Ort um ihre Eier abzulegen. Für die Bienen, die Hohlräume benötigen, können wir mit Kindern wunderbar ein kleines ‚Bienenhotel‘ bauen!

Diese Materialien benötigt ihr:

- Eine Konservendose circa 10 cm hoch

- schwarze und gelbe Wolle

- schwarze Pfeifenreiniger in schwarz für die Fühler

- eine alte PET Flasche für die Flügel

- Kronkorken oder sonstige Deckel für die Augen,

- Wolle oder Schnur für die Beine und zum Aufhängen.

 

Als Füllmaterial benötigt ihr:

- Lehmputz um die Niströhren in der Dose zu befestigen

- Niströhrchen im Durchmesser 4-8 mm.

Ich habe Papierröhrchen verwendet, besser sind jedoch Bambusröhrchen, die sich entweder selbst schneiden lassen (in frischen Zustand mit scharfer Gartenschere) oder auch im Handel erhältlich sind.

 

Schritt 1:

Die Dose wird für die Beine mit sechs Löchern durchbohrt, gegebenenfalls auch für die Aufhängung. (Ihr könnt die Nisthilfe auch auf einen Stab kleben, dann entfällt die Aufhängung)

Jeweils eine Schnur für zwei Beine wird durch die Löcher gefädelt und an den Enden verknotet. Mit der Aufhängung gegebenenfalls ähnlich verfahren.

Schritt 2:

wir rühren ein bisschen Lehm an und füllen diesen ca 1cm in die Konservendose. Nachdem er gut verteilt ist, stecken wir die Niströhrchen so hinein, dass sie sehr fest und eng in der Dose sitzen. Es darf am Ende kein Röhrchen leicht herauszuziehen sein (Vogelschutz)

Schritt 3:

Wir umwickeln die Dose mit abwechselnd gelber und schwarzer Wolle. Nun sieht es schon fast aus wie eine Biene.

Schritt 4:

Für die Fühler werden die Pfeifenreiniger zugeschnitten und an die Dose geklebt.

Aus der PET Flasche schneiden wir Flügel und kleben diese ebenfalls an den Körper.

Jetzt noch die zwei Augen, (ich habe Kronkorken verwendet) und einen Mund aufmalen,

Fertig ist das Bienen Hotel!

 

Hängt nun das Bienenhotel an einer Süd Ost ausgerichteten Wand mit Überdachung auf. Die Konservendose sollte nicht zu stark im Wind schaukeln (ich habe eine auch auf einem Stab geklebt, den ich in die Erde gesteckt habe) und nicht zu heiß werden.

 

Viel Spaß beim nach basteln.

 

Natürlich ist es auch wichtig, dass sich in der Nähe der Nistplätze auch Nektar und Pollenpflanzen befinden.

 

Zu diesen Themen findet ihr auf den Seiten des BUND ebenfalls Information.